Salmonellengefahr

Salmonellen-Gefahr besteht nicht nur für Menschen

#Salmonellengefahr 03.05.2021

Bei Lebensmittel wie frischer Fisch, rohes Fleisch oder Geflügel und Speisen mit rohem Ei wie Mayonnaise oder Tiramisu, besteht erhöhtes Infektionsrisiko mit Salmonellen. Dabei kann eine Salmonellenvergiftung schwerste Magen-Darm-Erkrankungen sowie Typhus oder Paratyphus hervorrufen.

Was sind Salmonellen?

Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die zur Familie der Enterobakterien und gehören und damit weltweit eine der häufigsten Krankheitserregern sind. Neben uns Menschen können Salmonellen auch bei Tieren Ursache von meist schwerwiegenden Krankheiten sein. Neben mangelnder Hygiene oder verseuchtem Trinkwasser können auch mit Salmonellen infizierte Lebensmittel eine infektiöse Magen-Darm-Entzündung, die sogenannte Salmonellose hervorrufen. Oft kann eine Salmonellose daher auch als Lebensmittelinfektion bezeichnet werden.

In Deutschland ist eine Erkrankung meldepflichtig!

Salmonellen sind hartnäckig!

Sie überleben außerhalb des menschlichen bzw. tierischen Körpers über Wochen.

Sie mögen es warm und feucht und vermehren sich unter diesen Bedingungen rasend schnell.

Durch Hitze und Sonnenlicht bzw. UV-Strahlung wird das Absterben der Erreger beschleunigt.

Selbst durch Einfrieren werden sie nicht abgetötet, jedoch wird die vermehren der Bakterien bei Temperaturen unter 6°C langsamer.

Eine Infektion durch Lebensmittel

Die Salmonellen-Bakterien werden häufig über tierische Lebensmittel übertragen. Das Heimtückische daran ist, dass das Essen auch bei extremen Bakterienbefall ganz normal erscheint. Denn die Bakterien kann man weder sehen noch riechen oder schmecken. Daher gilt besondere Vorsicht, am häufigsten sind die Erreger auf folgenden Lebensmitteln zu finden:

in rohen oder nicht vollständig gekochten Eiern und Eierspeisen
auf rohem Fleisch oder Geflügel
in Konditorei- und Gebäckwaren mit nicht durchgebacken Füllungen
auf Meeresfrüchten
in Speiseeis, Rohmilch, Rohmilchkäse
auf Rohwurstsorten wie Mett

Mit ausreichend Hitze kann eine Salmonellen-Infektion vermieden werden!

Um einer Salmonellen-Infektion zu entgehen, müssen Lebensmittel wie rohes Hühnerfleisch für mind. zehn Minuten auf 75° Kerntemperatur erhitzen werden. Bei einer geringeren Kerntemperatur Beispielsweise bei 55°C, wird mind. Eine Stunde gebraucht, bis das Risiko einer Infektion mit Salmonellen gesenkt wurde.

Ausreichende Kühlung verhindert die Salmonellen-Ausbreitung!

Speisen, die rohe Eier enthalten, sind besonders riskant. Denn hier sitzen die Salmonellen häufig nicht im Ei sondern auf der Eierschale. Werden die Eier außerhalb des Kühlschranks gelagert, bietet die meist angenehme Zimmertemperatur ein perfektes Klima, damit sich die Salmonellen rasant vermehren können. Zudem gilt: Je älter das Ei, desto poröser wird die Schale und umso leichter können Salmonellen ins Innere des Eis gelangen. Für die Zubereitung von Speisen mit rohen Eiern, sollten daher nur frische Eier verwenden, diese möglichst kalt gelagert und schnell verzehren werden.

Infektion durch mangelnde Hygiene

Eine Lagerung von Lebensmitteln unter unhygienischen Umständen, bei falscher oder zu langer Unterbrechung der Kühlkette beim Transport begünstigen die Vermehrung von Salmonellen. Durch Berührung oder das Verarbeiten infizierter Nahrungsmittel können Salmonellen auf andere Lebensmittel ebenso wie auf Gegenstände oder Menschen übertragen werden.

Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist durch eine sogenannte Schmierinfektion möglich, allerdings ist sie äußerst selten.

Menschen mit besonderem Risiko

Der menschliche Organismus eines gesunden Menschen kann mit einer gewissen Anzahl an Keimen fertig werden. Ab einer Anzahl von 10.000 bis 1.000.000 Keimen ist unser Körper jedoch überfordert – man leidet dann spürbar unter einer Infektion. Dabei gilt, je höher die Anzahl der Bakterien, desto schwerer der Krankheitsverlauf.

Besonders anfällig sind Säuglinge und Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächten Abwehrkräften, hier können schon weniger als 100 Keime reichen eine Infektion auslösen. Auch Menschen mit einer verminderten Magensäureproduktion sind besonders gefährdet, da in solchen Fällen mehr Salmonellen in den Darm gelangen können.

Welche Gefahren gehen von Salmonellen aus?

Salmonellenvergiftung kann schwerste Magen-Darm-Erkrankungen sowie Typhus oder Paratyphus auslösen. Dabei äußert sich eine Salmonellose meist durch starke Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Fieber. Im Extremfall kann es bei Kindern sowie kranken oder alten Personen bis zum Tod führen. Eine Infektion kann jedoch auch ganz ohne Symptome vorkommen.

Die Salmonellen-Erreger von Typhus und Paratyphus dringen über den Darm in die Blutbahn ein, und sorgen dafür, dass der ganze Körper von den Bakterien befallen ist. Die Folge daraus ist oftmals eine Blutvergiftung, welche ebenfalls bis zum Tod führen kann.

Suchen Sie bei Salmonellen-Verdacht einen Arzt auf!

In den meisten Fällen klingt eine Salmonellen-Infektion nach etwa einer Woche wieder ab. Auf den Gang zum Arzt sollte trotzdem nicht verzichtet werden. Denn durch mögliches Erbrechen und Durchfälle verliert unser Körper an Flüssigkeit und wichtigen Mineralien, die unbedingt ersetzt werden müssen. Außerdem muss die Infektion an das Gesundheitsamt gemeldet werden.

Eine Salmonellen-Infektion wird durch eine labormedizinische Untersuchung von Stuhlproben nachgewiesen. Dabei ist eine Nachkontrolle ist so lange vorgeschrieben, bis hintereinander drei Proben frei von Erregern sind. Denn auch nach dem Abklingen der Symptome kann man über Wochen hinweg ansteckend sein.

So schützen Sie sich vor Salmonellen:

Waschen Sie ihre Hände vor und nach der Essenszubereitung
Braten Sie rohes Fleisch immer gut durch
Trennen Sie Lebensmittel die möglicherweise Salmonellen enthalten können von anderen Lebensmitteln
Wechseln Sie Küchentücher regelmäßig aus
Spülen Sie Küchengeräte nach dem Gebrauch, wenn möglich heiß ab
Achten Sie darauf, dass das Auftauwasser von gefrorenem Fleisch nicht mit anderen Lebensmitteln in Berührung kommt