Organisatorischer Brandschutz

Organisatorischer Brandschutz sichert Leben!

#organisatorischerBrandschutz 01.10.2021

Der organisatorische Brandschutz ist für alle im Gebäude anwesenden Personen von besonderer Bedeutung. Denn die ersten Minuten eines Brandes entscheiden über Leben oder Tod - also genau die Minuten, bevor die Feuerwehr eintrifft. Eine funktionierende und ineinandergreifende Organisation des betrieblichen Brandschutzes ist deshalb besonders wichtig.

Der organisatorische Brandschutz ist neben den baulichen und anlagentechnischen Brandschutzmaßnahmen eine der drei Säulen des vorbeugenden Brandschutzes. Er umfasst sämtliche Maßnahmen, um die Rettung von gefährdeten Personen sicherzustellen, die Gefahr einer Brandentstehung zu minimieren, bauliche und anlagetechnische Brandschutzvorkehrungen funktionstüchtig und betriebsbereit zu halten und Maßnahmen zur Planung zur Schadensbegrenzung.

Organisatorischer Brandschutz ist
gesetzlich vorgeschrieben

Die Notwendigkeit des organisatorischen Brandschutzes ergeben sich unter anderem aus dem Arbeitsschutzgesetz, den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR) sowie den Unfallverhütungsvorschriften.

Zum organisatorischen Brandschutz gehören:

Verhütung der Entstehung von Bränden und Explosionen

Generell ist jeder Arbeitnehmer in der Pflicht sich über Brandgefahren und Brandverhütungsmaßnahmen an seinem Arbeitsplatz und seine Umgebung zu informieren. Dazu gehört das beachten der Rauchverbote und Verbote zum Umgang mit offenem Feuer in den gekennzeichneten Bereichen, die Verringerung bzw. Beseitigung von Brandlasten, wie z.B. Lagerung/Entsorgung von Abfällen wie Kartons, Papier o.ä. an den dafür vorgesehenen Stellen daher sind gerade Brennbare Materialien mit Vorsicht und unter Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen zu benutzen. Brennbare Materialien dürfen nicht in unmittelbarer Nähe von Lampen, elektrischen Geräten etc. gelagert werden. Die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände sind zu beachten. Alle gültigen Vorschriften, wie Betriebssicherheitsverordnung, Arbeitsstättenverordnung und Gefahrstoffverordnung, sind zu befolge.

Regelmäßige Begehungen

Begehungen helfen zur Aufdeckung von typischen Brandschutzmängeln. Sie sollten regelmäßig von einer Fachkraft zum Beispiel einem Brandschutzbeauftragten durchgeführt werden. Die Regelmäßigkeit ist abhängig von der Gefährdungsbeurteilung.

Die Begrenzung von Brandschäden

Ein effektiver und vorbeugender Brandschutz hilft im Brandfall mögliche Personen- und Sachschäden möglichst gering zu halten. Räume dürfen in ihrer Nutzung daher nicht zweckentfremdet werden, Türen dürfen nicht verkeilt oder auf andere Weise festgestellt werden. Brandschutztechnischen Einrichtungen müssen immer funktionstüchtig sein, mögliche Mängel müssen gemeldet und beseitigt werden. Die Objektzugänglichkeit für die Feuerwehr muss zu jeder Tageszeit gewährleistet werden, auch die Rettungswege und Flächen für die Feuerwehr müssen ständig begehbar und frei gehalten werden.

Wartung und Prüfung von brandschutz- technischen Einrichtungen

Im Ernstfall muss die Wirksamkeit der baulichen und technischen Brandschutzmaßnahmen gegeben sein. Eine regelmäßige Wartung und Prüfung der Feuer- und Rauchabschlüsse, Lösch- und Alarmierungseinrichtungen, Sicherheitsbeleuchtung, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen etc. ist daher unverzichtbar.

Schulung und Unterweisung der Mitarbeiter

Der Arbeitgeber muss zahlreiche gesetzliche Vorschriften erfüllen, was die Unterweisungspflicht der Mitarbeiter zum Thema Brandschutz anbelangt. Unter anderem die allgemeine jährliche Unterweisung zum Thema Brandschutz, die jährliche Unterweisung der Brandschutzordnung, die jährliche Unterweisung des Notfall- und Alarmplanes und die Durchführung von Räumungsübungen.

Ausbildung von Brandschutzhelfern

Der Arbeitgeber hat eine ausreichende Anzahl von Beschäftigten durch Unterweisung und Übung im Umgang mit Feuerlöscheinrichtungen zur Bekämpfung von Entstehungsbränden vertraut zu machen. Die Notwendigkeit von Brandschutzhelfern ist im Arbeitsschutzgesetz § 10 Abs. 2 „Erste Hilfe und sonstige Notfallmaßnahmen“ und in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A2.2 Abs. 7.3 „Maßnahmen gegen Brände“ ganz klar geregelt. Dabei ergibt sich die notwendige Anzahl von Brandschutzhelfern aus der Gefährdungsbeurteilung. Ein Anteil von 5%der Beschäftigten ist in der Regel ausreichend. Eine größere Anzahl von Brandschutzhelfern kann z. B. bei erhöhter Brandgefährdung, der Anwesenheit vieler Personen, Personen mit eingeschränkter Mobilität sowie großer räumlicher Ausdehnung der Arbeitsstätte erforderlich sein.

Erstellung und Aktualisierung von Flucht- und Rettungsplänen und Feuerwehrplänen

Um ein Gebäude auf dem Schnellsten Weg zu verlassen, sind für sämtliche Gebäude die gewerblich genutzt werden, aber auch für öffentliche Gebäude wie z.B. Hotels, Pflegeeinrichtungen, Schulen und Versammlungsstätten Flucht- und Rettungspläne Pflicht.

Sollte es einmal zu einem Brand kommen, benötigt auch die Feuerwehr Hilfsmittel in Form von Feuerwehrplänen. Sie dienen zur raschen Orientierung in einem Objekt oder einer baulichen Anlage und zur Beurteilung der Lage. Sie liefern der Einsatzleitung schon auf dem Weg zum Objekt wichtige Informationen, die eine rasche Orientierung innerhalb und außerhalb einer baulichen Anlage ermöglichen.

Umso wichtiger ist es Feuerwehr– und Flucht- und Rettungsplänen immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Spätestens alle zwei Jahre müssen sie von einer sachkundigen Person geprüft werden. Das schreibt auch die DIN 14095 vor.

Notfall- und Alarmplan

Der Notfall- und Alarmplan stellt in einer einfachen Form der schriftlichen Festlegung von Notfallmaßnahmen dar. Welche Maßnahmen in Notfällen, wie Brand, Unfall, Einbruch, Überfall, etc. durchgeführt werden müssen, legt der Geschäftsführer fest. Wenn wir ihn genauer betrachten, finden wir darauf die allgemeinen Verhaltensregeln für den Brandfall und bei Unfällen, für sämtliche Situationen die richtigen Ansprechpartner mit Telefonnummern wie Ersthelfer, Brandschutzhelfer, Betriebsarzt, etc. und auch immer die nächst gelegenen Melde- und Löscheinrichtungen.

Brandschutzordnung nach DIN 14096

Die Brandschutzordnung enthält Regelungen für das Verhalten von Personen innerhalb eines Gebäudes oder Betriebes im Brandfall. Sie besteht aus den Teilen A, B und C und wird grundsätzlich für alle Arbeitsstätten gefordert. Brandschutzordnung Teil A beinhaltet Brandschutzanweisung für alle Personen, die sich in einem Objekt befinden. Brandschutzordnung Teil B beinhaltet Brandschutzanweisungen für Beschäftigte ohne besondere Brandschutzaufgaben. Brandschutzordnung Teil C beinhaltet Brandschutzanweisungen für Personen mit besonderen Brandschutzaufgaben wie z.B. dem Brandschutzbeauftragten und Brandschutzhelfern.