Anlagentechnischer Brandschutz

Keine Brandschutztechnische Anlage ist wartungsfrei!

#anlagentechnischerBrandschutz 01.04.2021

Zum anlagentechnischen Brandschutz gehören sämtliche Einrichtungen, Anlagen und Systeme, die im Brandschutz präventiv oder operativ eingesetzt werden. Dazu zählen Einrichtungen aus den Bereichen Brandmelde- und Warnanlagen, jegliche Feuerlöscheinrichtungen wie Handfeuerlöscher oder Sprinkleranlagen, aber auch Einrichtungen, wie Sicherheitsbeleuchtung, Rauch- und Wärmeabzugseinrichtungen oder Feuerwehraufzüge.

Die Aufgaben einer brandschutztechnischen Anlage

Der Aufgaben Schwerpunkt einer brandschutztechnischen Anlage liegt zum einen in der frühzeitigen Branderkennung, verbunden mit der Warnung der Anwesenden Personen und Alarmierung der Feuerwehr. Zum anderen bei der Verhinderung der Ausbreitung eines Brandes in andere Gebäudeabschnitte, z.B. indem sie miteinander verbundene Bereiche durch anlagentechnische Einrichtungen wie durch das automatische Schließen von Brandschutztüren bzw. -toren oder Rauchschutzvorhängen voneinander abschotten.

Die Bekämpfung eines Brandes in der Entstehungsphase

Aber auch die direkte Bekämpfung eines Brandes in der Entstehungsphase durch Feuerlöscheinrichtungen wie z.B. einer Sprinkler- oder CO2-Löschanlage. Eine zunehmend wichtigere Rolle spielen maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, welche die brandbegleitenden Rauchgase und die Wärme über Öffnungen aus dem Gebäude ableiten und somit einer Verrauchung der Rettungswege entgegenwirken.

Zum anlagentechnischen Brandschutz gehören unter anderem:

Sicherheitsbeleuchtung
Brandmeldeanlagen, oft kombiniert mit einer optischen und akustischen Alarmierungsanlage
Rauchansaugsysteme und Überdrucklüftungsanlagen (RDA)
Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Anlagen zur Bevorratung und Versorgung von und mit Löschwasser
selbsttätige Feuerlöscheinrichtungen wie z.B. Sprinkler- oder CO2-Löschanlagen
nicht selbsttätige Feuerlöschanlagen wie z.B. Wandhydranten und trockene oder nasse Steigleitungen
Feststellanlagen für Rauchschutztüren in Flucht- und Rettungswegen
manuell zu bedienendem Handfeuerlöscher
Kabel- und Rohrschottungen und Brandschutzklappen

Die Notwendigkeit solcher Anlagen ist in unterschiedlichen Regeln, Normen und Vorschriften je nach Bedeutung und Schutzwürdigkeit des Objektes bzw. seiner Nutzer gefordert. Ihre Gestaltung, Dimensionierung und Errichtung erfolgten zweckmäßigerweise nach festgelegten und gesicherten/bewährten Regeln (z.B. VdS- oder VDI-Richtlinien).

Kompensationsmaßnahme

Oft kommt der anlagetechnische Brandschutz auch als Kompensationsmaßnahmen zum Einsatz, wenn sich die Baulichen Maßnahmen nicht optimal umsetzen lassen. Dies trifft insbesondere für Bestandsgebäude oder in historische und/oder denkmalgeschützten Gebäuden zu. Der Bereich des anlagentechnischen Brandschutzes ermöglicht daher spezifischeres und detaillierteres Reagieren auf Risiken und - über die Nutzungsdauer - auf Risikoveränderungen, ohne in jedem Fall schwerwiegende bautechnische Veränderungen zur Folge zu haben. Für solche Kombinationsmaßnahmen benötigt es allerdings eine ganzheitliche Schutzzielbetrachtung in Form eines Brandschutzkonzeptes bzw. einer brandschutztechnischen Stellungnahme.

Prüfung und Wartung

Zu beachten ist jedoch der regelmäßig erforderliche Wartungsaufwand und die zur Funktionssicherheit erforderliche gesicherte Energieversorgung. Denn um in Notfall voll funktions- und einsatzfähige Brandschutzeinrichtungen verwenden zu können, ist es wichtig, die Anlagen regelmäßig und den vorgeschriebenen Zeiträumen von einer sachkundigen Person überprüfen und warten zu lassen. Von einer Sachkundigen Person spricht man, wenn derjenige aufgrund seiner fachlichen Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse, über die zu prüfenden und zu wartenden Einrichtungen und Anlagen besitzt. Außerdem muss derjenige mit den aktuellen Arbeitsschutzvorschriften sowie Unfallverhütungsvorschriften und Richtlinien soweit vertraut sein, dass er den ordnungsgemäßen Zustand der Brandschutzeinrichtungen beurteilen kann.